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Neuvians & Co.

Unternehmensnachfolge der Bienen

Wie regeln Bienen den Wechsel in der Chefetage?

Das Bienenvolk wird in der Regel 4-5 Jahre von einer Königin regiert. Im Sommer regiert sie über bis zu 50.000 Arbeiterinnen und ein paar Hundert Drohnen. Dabei kommt es entscheidend auf ihren Duft an. In den Mandibeldrüsen und den Mundwerkzeugen produziert eine Bienenkönigin die „Königinnensubstanz“, ein Pheromongemisch, das für die „Stockharmonie“ von größter Bedeutung ist. Die Bienen aus dem Hofstaat nehmen den Duft auf und geben ihn z.B. durch Berührung an die Bienen weiter, von denen sie einen Happen erhalten (usw.). Fehlt dieser Duft, kann die Königin nicht mehr regieren, denn die Mitarbeiterinnen der Honigfabrik kümmern sich dann automatisch um die Nachfolge.

Sobald die Arbeiterinnen merken, dass die alte Königin in ihren Leistungen nachlässt, bauen Sie eine Art Königinnenwiege. Nach Fertigstellung führen sie die Königin dorthin und die alte Königin legt ein Ei in die Wiege, aus dem ihre Nachfolgerin entstehen wird. Das Ei ist zunächst ein gewöhnliches Ei, kein spezielles Königinnenei. Die Ammenbienen wissen jedoch, dass es eine besondere Wiege ist, da sie größer, runder und länger gebaut wurde. Daher nähren sie dieses Ei nur mit Gelee royale und nicht mit der gewöhnlichen Ammenmilch. Dadurch werden andere genetische Schalter aktiviert und die junge Königin schlüpft 16 Tage später aus dem Ei. Solange sie jedoch noch nicht geschlechtsreif ist, hat das Volk für wenige Tage zwei Königinnen.

Es sind schließlich die alten, erfahrenen Bienen, welche die junge Königin in ihre Mitte nehmen und zum Drohnensammelplatz führen. Nun paart sich die junge Königin ausgiebig und kehrt mit einem prall gefüllten Spermaspeicher in ihrem Hinterleib zurück. Sie kann nun ihrer (einzigen) Aufgabe als Königin nachkommen: Eier legen. Ihr Duft ist nun so stark, dass das Bienenvolk beruhigt ist und weiß: Ihre neue Königin ist da.

Die alte Königin ist irgendwann verschwunden. Ihr genaues Schicksal ist bis heute ungeklärt. Entscheidend für ihren Werdegang ist jedoch der Wille ihrer „Untertaninnen“ – soviel weiß man schon.

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